Ein bahnbrechendes Urteil hat den Elektroautobauer Tesla erschüttert. Ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Florida verurteilte das Unternehmen dazu, eine Entschädigung von insgesamt 243 Millionen Dollar zu zahlen – als Folge eines tödlichen Unfalls, der sich im April 2019 ereignete.
Damals war ein Tesla Model S mit aktiviertem Autopiloten in einen am Straßenrand geparkten Chevrolet gerast. Die Insassen des geparkten Fahrzeugs, ein junges Paar, standen neben ihrem Wagen. Eine 22-jährige Frau kam bei dem Unfall ums Leben, ihr Freund wurde schwer verletzt. Nun drohen Tesla nicht nur hohe Kosten, sondern auch weitreichende rechtliche Konsequenzen. Der Unfall ereignete sich, als der Fahrer des Teslas sein Auto auf einer Kreuzung mit etwa 100 km/h ungebremst über ein Stoppschild und eine rote Ampel lenkte, bevor es zur Kollision kam. Der Fahrer gab später an, er habe in dem Moment nach einem heruntergefallenen Handy gegriffen. Alarmiert worden sei er vom Fahrzeugsystem nicht, obwohl die Situation kritisch war. Die Kläger argumentierten, dass Tesla wissentlich die Nutzung des Autopiloten außerhalb seiner vorgesehenen Einsatzbereiche wie Schnellstraßen ermöglichte, ohne die Fahrer ausreichend zu warnen oder einzuschränken. Lesen Sie hier mehr:
Die Geschworenen sprachen der Familie der Verstorbenen und dem Verletzten insgesamt 129 Millionen Dollar Schadenersatz zu, von denen Tesla 33 Prozent tragen muss. Hinzu kommen 200 Millionen Dollar Strafschadenersatz, die das Unternehmen vollständig übernehmen soll. Interessanterweise wurde der Fahrer des Teslas für 67 Prozent des Unfalls haftbar gemacht, doch da gegen ihn keine Anklage erhoben wurde, bleibt dieser Anteil ungedeckt.